Autofahren in Portugal
wuah, Krise krieg. Dem geht feil gar net. Autofahren hier is echt net wirklich tranquilo. Zunächst mal zur Unterscheidung. In Portugal gibts die Auto Estrada (keine Ahnung wie die wirklich heisst, wir nennen sie halt so), gemeint ist die Autobahn. Diese sind aber gebührenpflichtig und so zahlt man für 100km schon mal locker 10 Euro, allein für die Benutzung. Dann gibt es die Estradas Nacional, welche für uns übliche Überlandstraßen sind. Und natürlich existert noch ein Verkehr innerorts.
Zunächst wäre zusagen, dass Fahrschulen hier, wie auch in Deutschland üblich auf normalen Straßen üben. Dass diese farblich und mit Schildern auf dem Dach nicht zu übersehen sind und auch gebilligt wird wenn die mit 20km/H auf der Schnellstraße fahren ist hier ganz normal. Die Prüfung findet aber dann auf einem extra dafür bereitgestellten Areal statt, wo dann der Prüfling das einzigste Auto on-the-road ist. Ich frag mich, wie man da durchfallen kann, naja egal. Mein Resumee daraus ist, wenn die Leute den Führerschein erhalten, können sie nicht fahren.
Innerorts hab ich damit zumeinst nichtmal ein Problem, da ja freie Spurwahl herrscht und es hier diese tollen 2- oder 3-spurigen Kreisverkehre gibt, wo man so nen Trödellant ruhig mal überholen kann.
Aber auf der Autobahn ist das ganze echt ein Problem. Die Autobahn ist auf maximal 120km/h begrenzt und zumeist 2-Spurig. Hier kriegst du voll die Krise, weil ich als Ausländer weiss nicht, wie hier die Bliter aussehen und auch nicht in welcher Häufigkeit diese existieren. Stets steht überall "Radar controlado" (also Radar-Überwacht) also fahre ich halt entsprechend 125-130 kmh, damit ich nich geblitzt werde. Jetz gibts aber Helden die Fahren stetig auf der linken Spur mit 110 km/h und schon bin ich genötigt rechts zu überholen. Selbst wenn ich ebenso auf die linke Spur gehe und den Links-Blinker reinhaue reagiert mein Vordermann nicht, weil das hier ganz normal ist. Wer links fährt, blinkt links ... Die linke Spur ist ja eigentlich die Überholspur und beim Überholen wird geblinkt.
Auch ist nervig, dass die erlaube maximal-Geschwindigkeit von 120km/h viel zu wenig über der, der LKWs liegt. Diese dürfen wohl 100 fahren, aber da sie ankommen wollen, fahren die natürlich 110 auf der rechten Spur. Entpsprechend zieht sich ein Überholvorgang derer auch über mehrere 100 Meter. Jetz gibts hier natürlich auch die Raser welche 150 oder mehr fahren. Wie die das mit den Blitzern machen weiss ich allerdings nicht. Ca. jeden Kilometer steht eine exponierte Kamera, welche die Fahrbahn überwacht und ich weiss nicht, ob diese auch in der Lage ist, die Geschwindkeit zu messen, drum fahre ich auch nicht zu schnell. Wenn du jetz aber einen LKW mit 10km/h Differenz überholen willst und von hinten kommen die Raser, ja dann gute Nacht.
Oftmals, wenn es bergaug geht, existiert auf den Autobahnen eine dritte Spur für veiculos lentos (langsame Fahrzeuge), also meisst LKW. Dass die Spur aber jede lahme Arsch benutzen darf, oder sogar sollte, scheinen die nicht zu kapieren. So kommt es durchaus vor, dass einen bergauf fahrender langsamer LKW einen fast einschlafenden PKW rechts überholt. Und was macht jetz einer der angepasst fährt?! Der darf quer über alle Spuren wechseln und muss dabei noch die Raser im Blick haben. Örks. Nerv.
Was hinzukommt, zumindest bei meinem Auto. 120 km/h zu fahren is voll unbequem. Wenn ich im 5ten Gang bin, darf ich das Gaspedal gerade mal so berühren, damit er so die 120 tüdelt. Sobald ich den Fuss aber ein wenig hängen lasse dreht die Nadel gen 140, was natürlich viel zu schnell ist. Auf die Dauer ist das mal derbe unbequem immer den Fuss anzuheben.
Noch ne Scheisse, in Deutschland fährste halt so, wie es für dich angenehm ist und kontrollierst nicht immer die Geschwindigkeit. In meiner Sitzposition sehe ich die aktuelle Geschwindigkeit in dem 100-120er Bereich eh net, weil das Lenkrad die Sicht versperrt. In Deutschland kein Problem, aber ich darf ich ja nicht zu schnell fahren, muss also alle paar Sekunden die Geschwindigkeit kontrollieren und kriege davon stetig ne Genickstarre.
Die nächste Scheisse: Die Portugiesen stehen genauso wie die Brasilianer auf Geschwindigkeitsbegrenzer in Form von Wellen auf der Fahrbahn. Mein armes Auto. Bis ich von hier in der Stadt bin muss ich bestimmt über 10 so Poller fahren... mein armes Auto. Klar die ganzen Leutz von hier fahren da mit 50 drüber wie erlaubt, aber das tue ich meinem Auto net an. Ich fahre no maximo 30 km/h.
Zu guter Letzt... Die haben hier die gleichen dummen Ampeln, welche die Geschwindigkeit kontrollieren wie in Deutschland. Wenn du zuschnell fährst, schaltet die Ampel auf Rot und wartet erstmal. Die Idee ist ja gar nicht schlecht, leider scheitert es an der Umsetzung. Denn ALLE Autos müssen an der so damn red Ampel stehen bleiben, sobald ein Auto von den 20 die Grad auf dem selben Abschnitt unterwegs sind zuschnell fährt. Klasse oder ... ich halte mich an die Vorschriften und muss für andere büßen. Inzw weiss ich aber, dass wenn ich 70km/h fahre, ich noch bei Gelb durchkomme und die anderen stehen bleiben muessen. Pra mim tanto faz, bzw ein gutes Beispiel um der Stella eine Situation für "Arschlecken" zu erklären.
Nun genug geschumpfen. Bis denmaechst,
Stefan aus Portugal
2 Comments:
Stefan du bist zu deutsch. Solltest mal hier in Japan fahren. Genaugenommen gibt es ein Volk da nicht Autofahren kann, und das sind die Deutschen. Glaub mir das.
6:29 AM
Hey Stefan,
So aehnlich geht das mir hier in Cali auch, die ganzen Amis, Chinesen und Mexikaner fahren auch alle staendig wie betrunken, also Gas geben und weg von denen, dass mir da keiner reinfaehrt und die ganzen Bumper und Stop Signs gehn mir auch mal hoellisch auf die Nerven! Das coole ist aber das erlaubte rechts ueberholen und dass man bei rot immer rechts abbiegen darf. Die meisten Verkehrsregeln sind hier eh nur Hinweise an die man sich halten sollte und wenn man mal angehalten wird, packt man halt seinen besten Deutschen Akzent aus..... :)
Hoffe dir gehts gut!
Bis bald,
Dein Bruderherz
9:38 PM
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